„Es braucht eine Rückbesinnung auf die journalistischen Grundregeln.“

Am 27. März schrieb die Journalistin und Autorin Gudula Walterskirchen eine kritische Kolumne über den österreichischen Bundespräsidenten in der Tageszeitung Die Presse (diepresse.com). Kurz danach wurde ihr überraschend gekündigt. Walterskirchens letzte Kolumne vom 10. April ist ein Plädoyer für guten Journalismus: „Anstatt umfassend, ergebnisoffen und möglichst neutral zu informieren sowie Meinung und Information sauber zu trennen, greift ein Haltungs- und Erziehungsjournalismus um sich: Indoktrination statt Information, Propaganda statt Berichterstattung. Das führt zu Schwarz-Weiß-Malerei und einer moralisierenden Einteilung in Gut und Böse - Kategorien, die im Journalismus eigentlich nichts zu suchen haben. Auf der Strecke bleiben die Differenzierung, die neutrale Erklärung und das Darstellen von Für und Wider. Qualitätsjournalismus besteht auch darin, möglichst alle Facetten eines Themas zu beleuchten. Im Haltungsjournalismus und seinem Eiferertum haben Widersprüche und Antithesen hingegen keinen Platz.“

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