Empfehlungen

Gesammelte Leseempfehlungen, die den Zustand des Journalismus und die Haltung der öffentlich-rechtlichen Medien kommentieren.

„ÖRR-Rebellen fordern Volksabstimmung über ARD und ZDF“

„Sie lassen sich nicht kleinkriegen, die Autoren des ‚Manifests für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk’. Wer gedacht hatte, die massive Einschüchterung der kritischen Mitarbeiter von ARD, ZDF und Deutschlandradio sei erfolgreich gewesen, der wird jetzt eines Besseren belehrt."

„Klüngel beim ÖRR: Ehemalige Steinmeier-Sprecherin wird ARD-Führungsfigur“

„Anna Engelke, Ex-Sprecherin des Bundespräsidenten, wird in Kürze Teil des Leitungsteams des ARD-Hauptstadtstudios. ÖRR-Mitarbeiter kritisieren: Der Klüngel hat System.“

„Reform des ÖRR: Wenn ‚Vertraulichkeit’ die offene Debatte abwürgt“

„Rundfunk- und Verwaltungsräte des SWR suchten kürzlich das Gespräch mit kritischen Mitarbeitern – brachen es aber schnell wieder ab. Unser Autor war dabei."

„Die veröffentlichte Meinung“

Harald Welzer und Leo Keller liefern eine Inhaltsanalyse der deutschen Medienberichterstattung zum Ukrainekrieg.

Fazit ihrer These: Die Berichterstattung und Kommentare der Leitmedien zum Ukrainekrieg spiegeln nicht die Meinungs- und Diskurslandschaft in der Bevölkerung. Es scheine  „aufseiten des politischen Journalismus der Anspruch durch, die politische Debatte über diesen Fall von Krieg und Frieden leiten zu wollen. Damit wäre dem Journalismus eine Rolle zugewiesen, die ihm demokratietheoretisch nicht zukommt: von der kritischen Berichterstattung und Kommentierung hin zum politischen Aktivismus, von der Kontrolle zur Beeinflussung“.

„Öffentlich-rechtlicher Rundfunk braucht demokratische Reformen“

Wie könnte die Struktur eines erneuerten ÖRR aussehen? Timo Rieg, selbst Autor für verschiedene ÖRR-Sender, macht sich Gedanken, was unbedingt dazugehören sollte.

„Der erste Schritt zu wirklichen Reformen wäre daher eine deutliche Demokratisierung des bisherigen Systems. Wie bei allen anderen Fragen, die die gesamte Gesellschaft betreffen, gilt auch hier: Experten braucht es für den Input in die Diskussion, Entscheidungen aber muss der Souverän treffen. Und wenn das über seine derzeit aktiven Stellvertreter eben nicht zufriedenstellen gelingt, dann muss er selbst ran.“ Ein starkes Plädoyer für die Beteiligung von Bürgervertretern im Reformprozess.

„Rundfunk-Debatte: Wie sauber arbeiten Journalisten, die Kritiker kritisieren?“

Thomas Pany schreibt über den Diffamierungsversuch des DJV. In einem Kommentar zum Manifest hatte der Verband erklärt, bis vor Kurzem habe im Impressum von Meinungsvielfalt.Jetzt der AfD-nahe Verein Zivile Allianz gestanden. Nach Androhung juristischer Konsequenzen wurde die Passage gelöscht und eine Gegendarstellung von Ole Skambraks veröffentlicht. Der DJV hält es offenbar nicht für notwendig, auf den eignen Fehler hinzuweisen. Nicht eingeweihte Leser müssen sich den Zusammenhang mit Hilfe des Internet Archives rekonstruieren.

Pany macht deutlich, indem er einen früherer Autoren des DJV-Magazin journalist zitiert: „Das fehlende Eingeständnis eines Fehlers wie auch die Intransparenz seitens des DJV, der selbst journalistische Qualität einfordert, widerspreche dem Pressekodex.“

Das Manifest im Medienmagazin von Radio Eins

Stimmen zum „Manifest für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk“ von Ole Skambraks (Herausgeber Meinungsvielfalt.Jetzt), Hubert Krech (Sprecher der AGRA), Michael Schmidt (ehem. Redakteur des NDR, Mitglied des NDR-Rundfunkrates und Erstunterzeichner des Manifests), Steffen Grimberg (Landesvorsitzender des DJV Berlin-Brandenburg) ab Minute 11:07.

„Dieses Manifest aus dem ÖRR macht Hoffnung“

Ulf Poschardt, Chefredakteur der Welt, kommentiert das Manifest: „Vielleicht geraten die Dinge in Bewegung, wenn auch die Stimmen in den Redaktionen lauter werden, die
ein ‚Weiter so‘ verweigern, weil sie wissen, dass ein tendenziöser Journalismus, der immer weniger zu den gesellschaftlichen Realitäten und Umbrüchen passt, die Bevölkerung mehr spaltet als eint. “

„Der ÖRR säbelt sich selbst das Bein ab“

Die freie Journalistin Annekatrin Mücke hat das Manifest mit gezeichnet. Im Interview spricht sie über ihre Beweggründe: „Denn wenn vor allem die Freien und die sogenannten ‚festen Freien‘, die unter prekären Bedingungen arbeiten, ihre Meinung äußern, dann müssen sie halt Angst haben, ihre Jobs zu verlieren. Denn sie haben nur sehr eingeschränkte Rechte, weil sie eben überwiegend keine regulären Arbeitnehmer sind. Wenn ich das bisher so gesagt habe, dann wurde ich immer zurechtgewiesen – vor allem von Festangestellten.“

„Corona-Berichterstattung ist größte Fehlleistung des Journalismus seit der Gründung des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks“

Thomas Moser, selbst Journalist für verschiedene ARD-Sender schreibt in einem Artikel zum Manifest: „‚Öffentlich-rechtlich‘ meint gerade nicht ‚staatlich‘, sondern ‚staats- und regierungs-unabhängig‘. Nur so kann Kontrolle funktionieren. Die Tagesschau der ARD soll eben keine Regierungsstatements übernehmen, sondern eigens recherchierte Informationen vermitteln. Dass bei Corona und seither beim Krieg in der Ukraine diese Trennung aufgehoben wurde, hat zu einem fundamentalen Medien- und Informationsproblem in diesem Land geführt, zu einem regelrechten Wahrhaftigkeitsdesaster.“

Danach folgt ein Interview mit Ole Skambraks, Herausgeber von Meinungsvielfalt.Jetzt.