Statements:
Corona-Bericht­erstattung

„Ich kann nicht mehr schweigen. Ich kann nicht mehr wortlos hinnehmen, was seit nunmehr anderthalb Jahren bei meinem Arbeitgeber, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk passiert“, schrieb Ole Skambraks in seinem Offenen Brief. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ARD, ZDF, ORF und Deutschlandradio sehen die Praktiken und die Bericht­erstattung ihrer Arbeitgeber ebenso kritisch, trauen sich aber aus Sorge um ihren Job nicht, ihre Meinung zu äußern.
Hier bekommen sie eine Stimme.

Pro Person ist ein Statement zulässig oder anders ausgedrückt: jedes anonyme Statement entspricht einem Menschen, der sich nicht mehr traut, seine Meinung offen kundzutun.

 

Wir wurden radikalisiert.

Mitarbeiterin / Mitarbeiter

Südwestrundfunk (SWR)

Zahlen, Zahlen, Zahlen… - seit Anfang der Pandemie kommt von den Medien kaum etwas außer Zahlen, welche uns Angst, Verwirrung und Hilflosigkeit vermitteln, immer diese Zahlen. Anfangs grüßte uns täglich Herr Drosten, der Experte der Stunde. Und nein, leider gab‘s gar keine Therapie gegen Corona. Wenn das eigene Immunsystem es nicht rafft (mit hoher Wahrscheinlichkeit, dazu mehr Zahlen), dann wird man selbst zu den Zahlen gehören. Die endlosen Talkshows, die alle belegten: Corona ist tödlich, es ist berechtigt, dass unsere Kinder daheim bleiben und auf ihre Jugend verzichten, dass unsere lieben Menschen alleine und erbärmlich sterben. Eine bittere Pille.

Die Zahlen sind subversiv, hat Philosoph Peter Sloterdijk einst gesagt. Durch die Zahlen wurden wir in Dauerangst versetzt, wir wurden emotional und psychisch derart desorientiert. Ich kam mir vor wie ein Epsilon-Kind aus Huxleys „Brave New World“, im Dauerstress durch die täglichen Horror-Bilder. Immer wieder kamen die ++Eilmeldungen++ vom SWR, die Opfer häuften sich, dazu mehr Zahlen. Wohin mit uns Menschen? Wir waren das Problem.

Dass die Berichterstattung einseitig war, wurde mir persönlich zunehmend klar. Ich wurde den Eindruck nicht los, es herrsche eine Art allgegenwärtige Zensur. Die Namen Bhakdi und Wodarg, zum Beispiel, fanden nicht mehr statt, denn „jeder weiß“, das sind Schwurbler. (Die Zensur, die bei Facebook und Youtube herrscht, ist phänomenal.) Wo waren hierzu die kritischen Fragen geblieben? Über Nacht wurden alle Maßnahmen-Kritiker diskreditiert, und wir wurden, fand ich, weiter mit Halbwahrheiten von den gleichen „Experten“ billig abgespeist... Und immer wieder verspürte ich diese diebische Freude, bei bisher seriösen Menschen, wenn ein „Impf-Skeptiker“ an Corona verstarb! Eine riesige Spaltung wurde in die Gesellschaft getrieben. Statt Mitmenschen zu sein sind wir zu gegenseitigen Kontrolleuren und Faktencheckern geworden. Wir können nicht mehr denken, wir sind dicht. Wir wurden radikalisiert.

Letztendlich bekommt das Virus recht, wir kriegen es nicht in den Griff. Die Kultur, die Jugend, das Gesundheitssystem - alles ist am Boden. Liebe Journalisten, würdet Ihr jetzt bitte richtige, greifende Fragen stellen? Zum Beispiel die Verstrickungen zwischen „Big Pharma“ und Politik betreffend. Und überhaupt, wie wir kollektiv mit den sozialen, mentalen und physischen Konsequenzen der grotesken Impfkampagne umgehen - jetzt, wo nicht mehr darüber hinweg geschaut werden kann, was die Impf­schäden angeht. Und, ganz nebenbei, ist Euch überhaupt klar, was der Fall Julian Assange für Euch, für uns alle bedeutet?

Vor zwei Jahren ist die Corona-Welle wie ein Tsunami über uns hereingebrochen; jetzt, liebe Journalisten, kommt eine neue Welle: die Welle der Aufklärung. Und die wird, meine ich, nicht wirklich Kompromisse zulassen. Wo werdet Ihr stehen, wenn diese neue Welle anbricht?

Ich war der absolute Hörfunk-Fan.

Mitarbeiterin / Mitarbeiter

ARD-Anstalt

Immer war das Radio an, verschiedene Sender aus unterschiedlichen Bundesländern. Fast aus­schließlich der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Der Mix schien mir verlässlich, um mir meine eigene Meinung zu bilden.

Im Januar 2021 hörte ich auf SWR2 einen Beitrag darüber, dass ein starkes Immunsystem nicht ausreicht, um sich nicht mit Corona zu infizieren. Das war für mich so unvorstellbar, wie wenn sie gesagt hätten, die Erde sei eine Scheibe. Ab diesem Tag habe ich das Berie­selungshören und -sehen komplett eingestellt. Kein Radio am Morgen, und schon gar kein Fernsehen am Abend.

Ich habe mir viele Gedanken gemacht, beobachtet und genau hingehört, was meine Kolleginnen und Kollegen im Sender zwischen Tür und Angel zu sagen hatten. Der sendungs­verantwortliche Redakteur meinte: „Die ziehen ganz schön die Daumen­schrauben an.“ Er war voller Verständnis dafür, dass die Maßnahmen der Regierung die Ungeimpften dazu bewegen sollten, sich impfen zu lassen. Oder die Kollegin, die zu mir sagte: „Mit dir wird bald niemand mehr arbeiten wollen, weil wir dann wieder die Masken tragen müssen.“ Das war zu der Zeit, als behauptet wurde, dass doppelt Geimpfte das Virus nicht übertragen können, und damit eine Ungleich­behandlung von nicht geimpften Personen beziehungsweise von Personen, die nicht bereit waren, ihren Impfstatus offenzulegen, gerechtfertigt wurde. Kurze Zeit später wurde dieses Privileg für Geimpfte zwar wieder abgeschafft, aber mein jahre­langes gutes Verhältnis zu den Kolleginnen und Kollegen ist seitdem angespannt.

Irgendwann schien dann klar, dass der Krisenstab meines Senders die zukünftigen Ein­schränkungen schon vorausahnen konnte und vorsorglich die verschärften Maßnahmen umsetzte, bevor die Allgemeinheit von der Politik dazu gezwungen wurde.

So habe ich dem „Freedom-Day“, der mir einen Teil meiner Würde - nämlich nicht mehr von einem fremden Menschen ein Stäbchen in die Nase gesteckt zu bekommen, um dann Geld verdienen zu dürfen - zurückbringen sollte, entgegen­gefiebert und am Tag zuvor mal wieder das Radio ein­ge­schaltet. Aus meiner Pers­pektive hätte das in jeder Nach­richten­sendung der Aufmacher sein müssen, ähnlich wie eine gewonnene Fußball-Weltmeisterschaft. Aber nichts! Überhaupt nichts!

Während andere große Firmen froh waren, ihre Mitarbeiter nicht mehr kontrollieren zu müssen, und die erste Tat der Personal­verant­wort­lichen am Montag­morgen, 21.03.2022, war, den Führungs­kräften mitzuteilen, dass die erhobenen „freiwillig“ abgegebenen Daten zu löschen seien und alle Betriebs­ausweise wieder freigeschaltet werden, wollte mein Arbeit­geber auf dieses Tool nicht verzichten. Auch die Daten bezüglich des Impf- beziehungsweise Genesenstatus wurden nicht gelöscht und werden meines Wissens - Stand Mitte April 2022 - noch aufbewahrt. Bei jedem an­deren Arbeit­geber wäre es sehr be­denk­lich, dass gesetz­liche Vor­gaben nicht unver­züglich umgesetzt werden und plötzlich ein Hausrecht bemüht wird, um die Beschäftigten - alles nur zum Schutz - weiter „drangsalieren“ zu können.

Bei einem gebühren­finanzierten Sender, der mit seinem Programm dazu beitragen soll, die Achtung vor Leben, Freiheit und körperlicher Unversehrtheit, den Glauben und die Meinung anderer zu stärken, sind die Folgen nach meinem Dafürhalten sehr weit­reichend. Wenn seit über zwei Jahren der Krisenstab - ein Gremium, das ganz nach Wieler'schem Zitat „nicht hinterfragt“ werden darf - die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit immer neuen Horrorzahlen und strengsten Schutz­maßnahmen in Angst hält, ist eine unabhängige Bericht­erstattung meiner Meinung nach unmöglich.

Ich höre noch immer gerne - aber nur Podcasts von Journalistinnen und Journalisten, die diese Berufs­be­zeich­nung nach meinem Verständnis verdienen.

Weisungsempfänger: „Hallo Chef, ich hab im Moment echt ein großes Problem!“

Mitarbeiterin / Mitarbeiter

ARD-Anstalt

Vorgesetzter: „Um was geht es denn?“
Weisungsempfänger: „Naja, die Berichterstattung in unserem Haus zur C-Politik. Da sprechen mich auch privat immer wieder Leute drauf an.“
Vorgesetzter: „Und was sagen die?“
Weisungsempfänger: „Die vermissen Statements von Leuten, die anderer Meinung sind als die Regierung. Wir würden die Hälfte weglassen oder kritische Sachen sogar überhaupt nicht beleuchten, sagen sie. Die Leute wollen auch mal Wissenschaftler hören und sehen, die das ganz anders sehen als die Experten, die wir immer anrufen.“
Vorgesetzter: „Welche Experten? Wir haben die besten Experten. Warum sollten wir andere kontaktieren? Machen wir nicht.“
Weisungsempfänger: „Ja, das sehe ich. Aber ich fürchte, die Argumente der Gegenseite werden irgendwann auch einer breiteren Öffentlichkeit zu Ohren kommen, und dann steht das ganze Haus dumm da. Wenn die Leute merken, dass gewisse Argumente oder Skandale andernorts schon lange bekannt sind, wir aber nie darüber berichtet haben. Das könnte einen enormen Glaubwürdigkeitsverlust unseres Hauses und der gesamten Sendergruppe bedeuten. Und das wollen wir ja wohl alle nicht.“
Vorgesetzter: „Wir fragen schon die richtigen Experten. Wieso stellen Sie unsere Berichterstattung in Frage? Sind Sie etwa so ein Querdenker?“
Weisungsempfänger: „Okay, wie Sie wollen. Ich mache mir nur Sorgen. Denn auch mir liegt etwas am Bestand und am guten Ruf unseres Senders. Und den sehe ich durchaus in Gefahr.“
Vorgesetzter: „Wieso? Wir machen doch eine tolle, sehr erfolgreiche Berichterstattung. Unsere Einschaltquoten sind seit Corona steil angestiegen. Ich sehe da keinerlei Glaubwürdigkeitsverlust. Im Gegenteil.“
Weisungsempfänger: „Ich schon. Viele Hörer und Fernsehzuschauer vertrauen uns noch blind, klar. Aber immer mehr Menschen werden kritisch, auch uns gegenüber. Und das mit Argumenten, die so schnell auch nicht von der Hand zu weisen sind. Das ist jedenfalls meine Beobachtung.“
Vorgesetzter: „Machen Sie sich keine Sorgen. Die Leute vertrauen uns. Auf jeden Fall mehr als anderen Medien. Und das zu Recht. Wir sind schließlich ein öffentlich-rechtliches Haus.“
Weisungsempfänger: „Okay, ich hab's für meine Pflicht gehalten, Sie zu warnen. Mehr kann ich nicht tun.“

Ich arbeite gerne für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, respektive den RBB.

Mitarbeiter

Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB)

Ich hatte oft das Gefühl, dass die Welt durch meine Arbeit etwas besser und schöner wird. In einem Konflikt war es Standard, die Protagonisten und die Antagonisten zu Wort kommen zu lassen, Pro und Kontra abzuwägen, um so einer Lösung des Problems näher zu kommen. Häufig gab es einen Kompromiss, auf den sich die Beteiligten einigen konnten.

Nach zwei Jahren Corona-Bericht­erstattung ist von dem Gefühl wenig geblieben. Die journalistische Objektivität und Achtsamkeit scheint von dem Virus zerstört worden zu sein. Ein Handreichen, um die größte Krise in unserem Land zu lösen, suche ich vergebens. Und sollte doch mal ein Antagonist auftauchen, der die Corona-Maßnahmen kritisiert, wird dieser oft mit Vorurteilen überhäuft, so dass er unglaubwürdig erscheint.

Ich wünsche mir im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wieder mehr Pro- und Kontra-Informationen, einen geführten Diskurs, der von gegen­seitigem Respekt geprägt ist. Sodass jede(r) StaatsbürgerIn die Möglichkeit hat, sich eine eigene, möglichst objektive Meinung bilden zu können.

In einer Demokratie ist der Respekt gegenüber Anders­denkenden genau so wichtig wie das Atmen für unseren Körper.

Wo seid Ihr geblieben?

Mitarbeiter

ARD-Anstalt

Haben Sie sich gefragt, liebe Politiker und Bundestagsabgeordnete, wo die vielen Medienschaffenden geblieben sind, denen Sie normalerweise auf Pressekonferenzen oder von der Pressetribüne des Bundestages aus begegnen? Nein?

Nun, mit der Einführung von „2G“ erhielten wir nämlich Betretungs- und damit Arbeits- und Berufsverbot. Mit einem Paukenschlag wurden Honorarkräfte zum unbezahlten Daheimbleiben verdonnert, während Festangestellte mit einer bezahlten Freistellung eine kurze Schonfrist erhielten.

Aber wir wären doch viel lieber hier, mitten in der politischen Arena, die wir seit Jahren, ja Jahrzehnten kennen, abbilden und besprechen. Wir wären viel lieber heute hier, jetzt, wo es doch um so viel geht, und würden einfach nur unsere Arbeit machen wollen. Als Teil der „Vierten Gewalt“ das demokratische System der Gewaltenteilung begleiten, so wie es unser rundfunkrechtlicher Auftrag wäre.

Wir würden uns bei Interviews begegnen, würden Sie an Ihre politischen Werte erinnern, an Wahlversprechen, die Sie abgegeben haben, ein Streitgespräch führen oder filmen und unsere demokratische Kultur leben.

Doch wo sind wir geblieben? Ist es überhaupt noch möglich, mit der „2G“-Regelung einen ausgewogenen Diskurs zu führen? Ist damit nicht schon die Berichterstattung vorweg­genommen? Und halt, da war doch kürzlich ein Geschäftsordnungsbeschluss. Haben Sie nicht selbst mit Ihrer eigenen „2G plus“-Regelung für Bundestags­abgeordnete im Plenarsaal einen demokratischen Meinungs­bildungs­prozess ausgeschlossen? Nein?

Nun, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, und der Plenarsaal des Bundestags ist glücklicherweise kein von außen abgeschotteter Raum. Denn wir wissen, wie gerne Sie während der Debatten mit Ihren elektronischen Verbindungsgeräten mit der Außenwelt kommunizieren.

Und da stehen wir alle zusammen, indem wir spazieren gehen - für die Unveräußerlichkeit unserer Grundrechte, die wir und die auch Sie verteidigen müssen. Falls Sie scheitern, legen wir unsere Hoffnung noch auf den einen Mann, der vorgibt, für alle Menschen das oberste Staatsoberhaupt zu sein. Auf dass er den Spuren eines anderen großen Staats­oberhauptes folgt, Herrn Bundespräsident Köhler, der seine Unterschrift verweigerte und damit die in den ersten beiden Grundgesetzartikeln verankerten Grundrechte verteidigte.

Wo sind sie geblieben?

Ich bin zutiefst bestürzt über die Berichterstattung der letzten Monate! Und ich schäme mich!

Mitarbeiterin

Saarländischer Rundfunk (SR)

Warum wird nicht neutral berichtet? Warum nur Panik, Panik, Panik? Und das mittels nicht in den nötigen Zusammenhang gesetzter Zahlen, die darüber hinaus nachweislich nicht belastbar sind? Die viel gerühmte Ausgewogenheit sollte auch andere Stimmen zu Wort kommen lassen. DAS wäre unser Auftrag!

Stattdessen werden behutsam mahnende Stimmen einfach weggefegt, vorsichtig vorgebrachte Impulse zu einer offeneren Sichtweise als Geschwurbel schon mal abgetan.

Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich jahrelang gut zusammengearbeitet habe, sehen mich nur noch als Infektionsrisiko. Aber ich bin ein Mensch. Und ich empfinde es als Katastrophe, was hier passiert! Was ist das für eine Welt, in der ich beweisen muss, dass ich gesund bin? In der mein Arbeitgeber mich gängeln, demütigen und kränken darf, mir den Zutritt zu meinem Arbeitsplatz mit Bedingungen belegen oder gar verweigern darf?!

Das öffentlich-rechtliche Fernsehen ist als „Vierte Gewalt“ eine zentrale, enorm wichtige Säule im Staat.

Mitarbeiterin / Mitarbeiter

Südwestrundfunk (SWR)

Ich persönlich habe von Menschen in meinem Umfeld - zum Beispiel beim Einkaufen, beim Kontakt mit Ärzten, im Bekanntenkreis, ja sogar mehrfach direkt von Stammzuschauer*innen des SWR - gehört, dass sie sich eine kritischere Haltung in der Corona-Berichterstattung wünschen. Sie beklagten, das vorherrschende Narrativ würde nicht hinterfragt. Sie würden sich und ihre Haltung im Programm nicht wiederfinden und sich deshalb auch nicht mehr trauen, ihre Meinung offen zu äußern.



Das öffentlich-rechtliche Fernsehen ist als „Vierte Gewalt“ eine zentrale, enorm wichtige Säule im Staat. Es sollte in unserem ureigenen Interesse sein, uns und unsere Arbeit stetig selbstkritisch zu betrachten. Ich bin der festen Überzeugung, die Menschen sehnen sich in allen wichtigen Fragen unserer Zeit nach einer offenen, freien Debattenkultur. Dafür braucht es auch eine konstruktive Streitkultur, die wir intern pflegen sollten.

Noch ist nicht alles verloren!

Mitarbeiterin / Mitarbeiter

Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB)

Als der Artikel von Ole Skambraks bei „Multipolar“ erschienen ist, hab ich ihn immer wieder und wieder mit Tränen in den Augen und flauem Bauch­gefühl gelesen, war über Oles großen Mut, die Dinge beim Namen zu nennen, froh und fühlte mich endlich... - einfach nicht mehr allein.

In den ersten beiden Corona-Pandemie-Jahren fand in unseren Nachrichten­sendungen ein - in meinen Augen - beispielloser „hysterisierender Wettbewerb“ bei der Nennung von stetig ansteigenden Infektions­zahlen statt - unter Verwendung irritierender Begrifflichkeiten (bis heute werden zum Beispiel alle positiven PCR-Testergebnisse als „Neuinfektionen“ bezeichnet, auch wenn der Getestete null Symptome hat), die ich oft als komplett uneingeordnet und oft an erster Stelle in den Nachrichten verlesen erlebt habe.

Eine realitätsnahe Aufschlüsselung in Erkrankungen mit und ohne Symptome, eine konsequente Aufarbeitung der Maßnahmen-Folgen, der Impfnebenwirkungen oder der Impfdurchbrüche vermisse ich bis heute. Zur Bestätigung der Politik der Bundes­regierung höre und sehe ich gebets­mühlenartig immer wieder die gleichen Experten zu Auswegen aus der Krise (Drosten, Dahmen, Lauterbach, Montgomery). Ein Spektrum vielfältiger Experten-, Politiker- oder Zuschauer­meinungen sowie ein sachlicher Diskurs finden in den Sendungen, die ich verfolge, nicht statt. Das spiegelt sich auch in den einschlägigen Talkshows mit den immer gleichen Gästen aus einem (zumeist sehr regierungsnahen) Meinungs­spektrum wider. Mir erscheint es so, dass die Zuschauer mit vorgefertigten Meinungsbildern überhäuft werden, ohne die Chance zu haben, sich in einem ausgewogenen Zusammenspiel der „Für“- und „Wider“-Argumente eine eigene Ansicht zu bilden. Oft habe ich den Eindruck, dass Regierungs­verlautbarungen unreflektiert übernommen werden. Dass andere, abweichende Meinungen überproportional unterrepräsentiert sind. Und falls sich doch mal jemand wagt, einen eigenen Standpunkt entgegen der Regierungs­politik zu äußern, sehe ich denjenigen schnell öffentlich diffamiert - wie zum Beispiel im Fall von „#allesaufdentisch“. Obwohl unsere tägliche Realität im Journalismus eine andere, unabhängige sein sollte.

Ich wünsche mir gerade in unseren öffentlich-rechtlichen Medien, bei denen so viele brillante Journalisten arbeiten, ein Umdenken. Wer, wenn nicht wir - als „Vierte Gewalt“ -, sollte vielfältige Ansichten abbilden und den Zuschauern oder Zuhörern ermöglichen, im Zusammenspiel aller Meinungs­spektren selbstdenkend zu einer eigenen Anschauung zu kommen!?

Inzwischen ist unsere Gesellschaft gespalten in Impf­befürworter und Leute, die der Covid-Impfung nicht vertrauen. Für mich ein unerträglicher Zustand.

Ich bleibe optimistisch und hoffe, dass wir es mit viel Ehrlichkeit und Mut gemeinsam schaffen, eine Versöhnung zwischen den Lagern anzuregen.

Noch ist nicht alles verloren...

Ich bin traurig, verwundert und geniere mich mittlerweile für meine ehemalige berufliche Heimat, den ORF!

Reinhard Jesionek

Ex-Fernsehmoderator Österreichischer Rundfunk (ORF)

Heute, am 15.12.2021, demonstrierten 650 Ärzte und Pflegerinnen vor der Ärztekammer in Wien.

Und DAS ist die Berichterstattung darüber: „Hunderte bei illegaler Demo in Wien: In der Wiener Innenstadt haben sich heute Vormittag Hunderte Menschen zu einer nicht angemeldeten Demonstration versammelt. Es waren offenbar CoV-Leugner und -Leugnerinnen sowie Maßnahmengegner und -gegnerinnen.“ 
(orf.at)

KEIN Wort darüber, dass das ausschließlich Ärzte und Pflegerinnen waren! Das würde die Geschichte nämlich wohl anders darstellen.

War KEINER vom ORF dort? Oder hat das ANDERE Gründe?

ICH GENIERE MICH für 37 Jahre ORF-Zugehörigkeit!!!

Ich glaube, viele spüren innerlich, dass etwas nicht stimmt.

Ex-Mitarbeiterin

Südwestrundfunk (SWR)

Als ich zum Öffentlich-Rechtlichen kam, war ich erstaunt über die - ich formuliere es mal drastisch - geballte Inkompetenz und den vorherrschenden Tunnelblick in den Redaktionen.

Das ist natürlich sehr subjektiv. Aber als „Neue“ beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk blickt man auf Arbeitsstrukturen, Themenauswahl, benutzte Worte und Bilder oder auch Team-Sitzungen anders als jemand, der seit zehn, 20 oder 30 Jahren dort arbeitet und „betriebsblind“ geworden ist. Das ist in der Praxis ein ganz normaler Prozess.

Doch es kann nicht sein, dass man nicht mehr offen für neue Sichtweisen ist!

Ich war mir unsicher, wie ich konstruktives Feedback weitergeben kann, und so habe ich erst einmal einige Wochen und Monate beobachtet.

Ein interner Corona-Fall (beziehungsweise ein positiver Test) wurde unter den Teppich gekehrt. Ich sprach dazu mit verschiedenen Menschen, die direkter involviert waren, und fragte, ob es ihnen nicht seltsam vorkäme, dass eine große Diskrepanz herrscht zwischen der Berichterstattung nach außen und dem internen Krisenmanagement. Doch es ging diesen Menschen kein Licht auf. Auch Namen wie Wolfgang Wodarg oder Sucharit Bhakdi waren ihnen nicht bekannt.

Es gab und gibt kleine und große Unstimmigkeiten in der Kommunikation des Senders, in der Berichterstattung und allgemein in der so hoch beschworenen Vielfalt, Toleranz und Transparenz.

Ich glaube, viele spüren innerlich, dass etwas nicht stimmt. Aber es ist einfacher, im großen Strom zu schwimmen, als sich einen eigenen Kopf zu machen und Dinge zu hinterfragen.

Kritiker zu diffamieren und als rechte Verschwörungstheoretiker abzustempeln, ist ein gefährliches Unterfangen. Es spaltet die Gesellschaft und zerstört unsere Demokratie.

Mitarbeiterin / Mitarbeiter

Westdeutscher Rundfunk (WDR)

Seit Anfang 2020 habe ich einen mehr als ausfüllenden Nebenjob, und zwar arbeite ich - gezwungenermaßen - als ungelernte und unbezahlte Journalistin. In eigener Sache - ohne Filter, ohne Zensur! Warum?

Seit Beginn der Pandemie war die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und vieler anderer Mainstream-Medien völlig gleichförmig, ja sogar regelrecht gleichgeschaltet. Das Ausmaß dieser „Gleichschaltung“ war so gewaltig, ich konnte es einfach nicht fassen! Es kamen immer nur dieselben, Panik verbreitenden, „Experten“ des RKI zu Wort, die appellierten, nicht auf andere Experten zu hören, sondern nur auf sie selbst. Unkritisch wurde ein gewaltiges Impf-Narrativ aufgebaut.

Schnell war klar, dass da etwas nicht stimmt! Nach ersten Recherchen im Internet stieß ich schnell auf viele andere renommierte Experten (Ärzte, Immunologen, Toxikologen, Biologen), die eine differenzierte oder relativierende Meinung zur Pandemie, zu SARS-Cov2 sowie zu den neuartigen und auch risikobehafteten MRNA-Impfungen hatten. Stets waren ihre kritischen Aussagen wissenschaftlich gut begründet und stichhaltig belegt.

  • Warum kamen und kommen diese Kritiker nicht öffentlich zu Wort?
  • Warum werden sie nicht in die Talkshows eingeladen?
  • Warum werden sie als Verschwörungstheoretiker geächtet und diffamiert?
  • Warum wird ein ehrlicher und offener Diskurs in den Mainstream-Medien nicht zugelassen beziehungsweise unterdrückt?

Ist es nicht der eigentliche Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, viele unterschiedliche Positionen und Meinungen abzubilden, damit sich die Bürger ein differenziertes Bild zu wichtigen Themen machen können? Aus Gründen der Meinungsvielfalt und zur Förderung der Demokratie?

Traurigerweise muss ich feststellen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk seit anderthalb Jahren (oder noch länger?) diesem Auftrag in keinster Weise mehr nachkommt. Im Gegenteil: Kritiker werden schändlichst behandelt! Sie werden diffamiert, geächtet und als Verschwörungstheorethiker abgetan.

Die öffentlich-rechtlichen Medien haben die Aufgabe, kritisch und unabhängig zu berichten und zu informieren. Sie müssen unbedingt wieder zu dieser Aufgababe zurückfinden.

Kritiker zu diffamieren und als rechte Verschwörungstheoretiker abzustempeln ist ein gefährliches Unterfangen. Dies spaltet die Gesellschaft und zerstört unsere Demokratie. Dadurch ist der Frieden in Gefahr.

Wie kann es sein, dass ein Tech-Gigant wie Bill Gates seine bizarren Gesundheits-Ideen für die Weltbevölkerung in unserem Fernsehen zur Hauptsendezeit uneingeschränkt verbreiten darf?

Spätestens seit der Beschäftigung mit „Lockstep 2010“, Schweine- und Vogelgrippe (Doku „Profiteure der Angst“, Arte 2009) ist mir klar, dass es sich mit der globalen Impfkampagne um eine äußerst undemokratische Agenda von Big Pharma, Big Tech, Big Money handelt, die auf Biegen und Brechen europaweit oder sogar weltweit durchgedrückt werden muss.

Die öffentlich-rechtlichen Medien müssen zu ihrer ursprünglichen Aufgabe, kritisch und vielfältig zu berichten, wieder zurückfinden. Sie dürfen sich nicht länger als Propaganda-Organ von Big Tech, Big Pharma und Big Money missbrauchen lassen.

Langjährige investigative Journalisten bezeichnen mich als Verschwörungstheoretiker, wenn ich nur die leiseste Kritik an den Corona-Maßnahmen äußere.

Mitarbeiterin / Mitarbeiter

Bayerischer Rundfunk (BR)

Ich erkenne meine Kollegen nicht wieder. Langjährige investigative Journalisten bezeichnen mich als Verschwörungstheoretiker, wenn ich nur die leiseste Kritik an den Corona-Maßnahmen äußere.

Allein die Frage, wieso sich alles nur auf Impfungen konzentriert und keine präventiven Maßnahmen ins Auge gefasst werden, ist schon Ketzerei. Von den Zahlen darf man gar nicht reden.

Ich war selbst an verschiedensten Filmen zu Pharma-Skandalen beteiligt und bin deshalb gegenüber dieser Industrie sehr skeptisch, da ich ihr Geschäftsmodell verstanden habe.